18 Tage… 18 Geschichten

Heute erzählt Laura Paschelke, unsere Trainerin der E1- Junioren:

Wie bin ich zur Eintracht gekommen?

Da gibt es eigentlich keine spannende Geschichte zu. Vor 4 ½ Jahren hatte ich den Entschluss gefasst, Trainerin zu werden, nachdem ich von mehreren gleichalten Jungs und auch tatsächlich zweier Vereine gehört hatte, dass das ein Mädchen allein niemals erfolgreich hinbekommen würde und da war natürlich mein Ehrgeiz geweckt. Ursprünglich habe ich bei Blau Gelb Falkensee seit der E -Jugend gespielt, hatte aber von einem neuen Verein mit neuen Visionen gehört und war interessiert. Ich startete unter Martin und Claudia in der damaligen G1 (2009er und 2010er) und die 2009er trainiere ich jetzt in der E1.

Was gefällt mir hier oder eben auch nicht?

Wie bereits gesagt habe ich mich damals für die Eintracht entschieden, da es ein Verein war, welcher offen für jegliche Neuerungen und auch Ideen war. Ich durfte mit meinen 15 Jahren, meine erste eigene Mannschaft übernehmen und diese auch wirklich weiterentwickeln.

Im Verein habe ich viele Menschen getroffen mit interessanten und auch lehrreichen Visionen und durfte auch immer meine eigene Meinung einbringen, auch wenn sie nicht immer mit den anderen Ansichten konform ging.

Der familiäre Aspekt war das, wodurch ein tolles Vereinsleben ermöglicht wurde ( ich erinnere mich an tolle Vereinsfahrten und Erlebnisse in Camps und selbst bei Spielen) und die Nähe zwischen Vorstand, Sparten  und Trainern war in meinen ersten Jahren besonders stark (jeder kannte jeden), wodurch eine enge Bindung an den Verein und seine Werte (Fairplay, Respekt und Toleranz) erfolgte. Genau diese Bindung zwischen den einzelnen Mannschaften, Vorstand und Sparten ist das was mir leider in den letzten Jahren etwas verloren gegangen ist, was aber mit einem Wachsen der Mitgliederanzahl wohl nicht zu unterbinden ist. Denn gerade diese Nähe und dieses Miteinander ist das, was mich immer bei Eintracht begeistert und gehalten hat, egal ob andere Vereine angeklopft hatten oder Probleme unlösbar erschienen. Denn Eintracht hat etwas ganz Spezielles, etwas Besonderes und das lebt durch das Miteinander und durch die Menschen, die ich in diesen fast 5 Jahren kennenlernen durfte.

Was bedeutet mir Fußball?

Eine eigentlich einfache Frage, doch mit Worten schwer zu beantworten.

Ich spiele seit ich 5 bin, bin Trainer meiner 2009er seit fast 5 Jahren, war kurzzeitig Co-Trainerin der 2006er, hatte letztes Jahr zwei Mannschaften (E2 und E3) und springe gern immer als Schiedsrichter ein oder generell, wenn auf Camps oder Festen Hilfe gebraucht wird. Ich glaube es gab noch kein Wochenende, wo ich nicht am Platz oder bei Union Berlin war.

Fußball bedeutet Freiheit, Ablenkung vom Alltag und einen enormen Teamzusammenhalt.

Wie gut werde ich als Frau auf dem Platz akzeptiert?

Da beginne ich einfach mit zwei Beispielen: Wie du bist der Trainer? Eine Frau kann doch nicht gute Spieler ausbilden oder: Seht ihr Jungs, die haben ne Trainerin, die werden Mädchenfußball spielen … und da gibt es noch einige nette Beispiele.

Aber trotz all der Vorurteile spielen wir als Team der E1 eine gute Saison in der Havellandliga, sind im Kreispokalhalbfinale und in der Hallenkreismeisterschaftszwischenrunde. Das klingt jetzt etwas erfolgsorientiert aber gerade diese Ergebnisse und das Erreichen der Hallenkreismeisterschaftsendrunde in der F Jugend, sowie die tolle Weiterentwicklung der Jungs haben vielen Trainern und eben diesen am Anfang erwähnten Jungs, den Respekt vor meiner Arbeit eingebracht. Das was mir zeigt, das der Fußball bereit für Frauen im Trainergeschäft ist, ist das meine Jungs und Eltern hundertprozentig hinter mir stehen und ich ihre tolle Entwicklung jeden Tag sehen kann. Sowie das viele Trainer einen vollkommenen normalen Umgang pflegen und ich immer mehr Frauen am Feld sehe. Ich meine mir ist es egal ob ich als Frau extra Trainerin heißen muss oder extra Erwähnungen erhalte, ein normaler Umgang reicht vollkommen. Das, was mich reizt, ist irgendwann tatsächlich mal eine Männermannschaft zu trainieren aber bis dahin bin ich gespannt, was der Fußball für mich bereithält.

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